Liebe Lebenshilfe,

Bis letztes Jahr habe ich die Fachoberschule besucht. Dort ist es Teil der elften Klasse, zwei Halbjahrespraktika zu machen. Auf Grund einer Empfehlung meiner Lehrerin, habe ich mich bei der Lebenshilfe in Höhenberg beworben und durfte in der Hauptschulstufe, auf ganz viel Offenheit, Ehrlichkeit treffen und habe mich sehr schnell, gut aufgehoben gefühlt.

Um es kurz zu sagen, habe ich die elfte Klasse noch beendet, aber danach nicht mit dem Abi weitergemacht, sondern mit der Heilerziehungspflegeausbildung. Und was soll ich sagen ~ die Entscheidung diesen Weg einzuschlagen, habe ich bis jetzt noch nicht bereut und werde es so schnell auch nicht 😀

Im September 2016 durfte ich dann anfangen in der Grundschulstufe zu arbeiten. Anfangs war ich ein bisschen skeptisch, ob ich das wirklich kann mit kleineren Kindern, aber ja, wenn ich nun auf dieses Jahr zurückblicke, kullert mir immernoch die ein oder andere Träne herunter, im positivsten Sinne.

In einer Sonderschule gibt es nicht nur eine Lehrerin, sondern man arbeitet in einem Team zusammen. Ich hatte das Glück ins Berufsleben, mit wundervollen Kolleginnen, zu starten. Wenn man mit Menschen arbeitet, die zum Teil, eine andere Wahrnehmung haben, muss man sich bemühen sehr viel zu verstehen. Ich konnte immer alle Fragen stellen und alleine durch das Beobachten konnte ich so viel von euch lernen! Es hätte alles gar nicht besser für mich beginnen können und ich kann meine Wertschätzung, Freude und Dankbarkeit gar nicht ausdrücken. 

Und während ich diese Zeilen schreibe, muss ich schon wieder ein bisschen weinen 😀 Am allermeisten möchte ich mich bei den G2-Kindern bedanken. Ihr habt mir so viel gezeigt und beigebracht! Ich werde mich immer an unser schönes Jahr erinnern können.                              Euer tolles Freundebuch, liegt auf meinem Nachtkästchen, ganz weit weg in Indien und ich freu’ mich immer darüber, wenn ich es anschaue.

Im Moment zu sein, Gefühle zulassen, Interessen durchsetzen, Ehrlichkeit, das sind alles Themen, die in unserer Gesellschaft zu kurz kommen, Themen mit denen sich niemand gerne auseinander setzt. Aber zu sehen wie manche Kinder, diese Begabungen so natürlich leben, hat mich in meiner Entwicklung unglaublich gestärkt und ja, ich werde es wirklich nicht vergessen können. 

Auch in all meinen Indienplänen wurde ich tatkräftig unterstützt. Mein Freiwilligendienst wird zu einem Teil durch Spenden finanziert und unglaubliche 480€ habe ich bei einem Kuchenverkauf, den ich zusammen mit Kolleginnen auf die Beine stellte, eingenommen.

Danke an alle die einen Kuchen gebacken oder gekauft haben und ein besonderes Dankeschön an Birgit und Kathi! Ich sitze grade im Flugzeug, in der Nähe von Saudi-Arabien, weil ihr dazu beigetragen habt. 

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